GER4537
Regatta2007Mittsommer-Head

    Mittsommernacht / NSV 23.06.2007


Die Überführung machten wir dieses mal nicht wie gewöhnlich am Freitag Abend, sondern fuhren am Samstag früh los. Die Überführungscrew bestand wieder aus Rolf und Holger. Spinnaker segeln, motoren und harte Kreuz - von jedem war etwas dabei. Vor Pelzerhaken erlebten wir auch noch ein deftiges Gewitter. Um 15.00 Uhr liefen wir in Neustadt ein und machten im Päckchen fest.

Der Rest der Crew, bestehend aus Jürgen und Stefan, traf kurz darauf auch ein. Das Boot wurde vorbereitet und Brötchen für die Nacht geschmiert. Um 18.00 Uhr fuhren wir dann raus zum Startbereich und setzten Segel.

Im Startbereich tummelten sich sagenhafte 49 Boote. Gestartet wurde in zwei Gruppen, wir waren im zweiten Start. Das übliche Rangeln um die guten Positionen begann, wobei wir aber sehr gut wegkamen. In aussichtsreicher Position gingen wir über die Linie und begannen mit einer Startkreuz. Auf die Luvtonne segelten wir auf Backbordburg mit angeschlagenem Spi-Geschirr und befanden uns kurz vor der Rundung, als es an der Tonne zu einer Rangelei mit zwei Booten kommt, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte. Zu guter letzt wurden wir noch nach dem Motto “fahrt nach Hause wenn Ihr nicht segeln könnt ...” beschimpft.

Wow, so etwas habe ich noch nicht erlebt. Eigentlich sollte das Motto doch lauten: Gegeneinander segeln und anschließend noch ein Bier zusammen trinken.

Weit über 10 Minuten brauchten wir, um alles zu klarieren und die Tonne bei dem schwachen Wind neu zu runden. Eigentlich hätten wir hier wirklich nach Hause fahren können. Mit Wut im Bauch und dem Mute der Verzweiflung machen wir uns auf die Aufholjagd. 

Wir holen auf dem ersten Spikurs die ersten Boote auch schnell wieder ein. An der ersten Leetonne (Pelzerhaken Süd) bergen wir den Spi und machen uns zurück auf die Kreuz zur Neustadt 1. Kurz vor Neustadt fangen wir dann die ELINORE ab.

Auf dem nächsten Spi-Kurs Richtung “Lübeck Gedser Weg” überholten wir dann noch die JO JO. Wir kämpften und segelten ziemlich konzentriert - der Abstand nach hinten wurde immer größer und der nach vorne immer geringer. Aber am Ende können wir die SCHMUNZEL nicht mehr erreichen; zu groß war der Abstand nach dem Desaster an der Tonne.

Recht früh um ca. 1.05 Uhr fuhren wir an der Hafeneinfahrt ins Ziel. Noch zu früh, um bei einer Mittsommernachtsregatta schlafen zu gehen. Also wurden an Bord bzw. im Clubheim des NSV noch ein paar Pils vernichtet. Gesprächsstoff gab es genug ...

Am Morgen nach dem wie immer sehr leckeren Frühstück war dann die Siegerehrung. Der zweite Platz ging nach der guten Crew-Leistung und der tollen Aufholjagd voll in Ordnung und hat uns sehr gefreut.

Die Mittsommernachregatta war wie immer ein echtes Highlight; da muss man einfach hin. Die Regattaorganisation um Wolfgang und sein Team war erstklassig und und wie immer war alles super nett beim NSV.

PS: Sorry aber eines kann ich mir nicht verkneifen und muss es hier noch mal loswerden. Also das Boot, was uns so derbe beschimpft hat, ist übrigens Letzter in seiner Gruppe geworden, hat einen Yardstickpunkt weniger als wir, und wir haben ihm danach noch 35 Minuten (gesegelt) abgenommen. Wer hier wohl nicht segeln kann ...