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Urlaub 2000, Rund Fünen

Endlich Urlaub! Abschalten vom Alltagsstreß und den Kopf für neue Dinge frei bekommen, ein Segelurlaub ist hierfür die richtige Medizin.Seele und Geist werden einmal richtig durchgelüftet ....

1.Tag / Montag / 24.07.2000
Es ist 06.00 Uhr morgens, der Motor springt an und und wir ziehen uns noch etwas müde aus unser Box. THESSALONA und ANUA verlassen Heiligenhafen mit Kurs Marstal. Segeln ist leider nicht, Wind ist nicht vorhanden dafür Sonnenschein satt. Also motoren wir gen Norden, “ Harvey “, unser Autopilot übernimmt das Ruder.Vor Langeland fahren wir in eine dichte Nebelbank und stochern uns bis Marstal durch. In Marstal angekommen löst sich der Nebel wie von Geisterhand wieder auf. Für die Kinder ist nun Spielplatz und Strand angesagt.

2.Tag / Dienstag / 25.07.2000
Bei schönem Wind aus NE segeln wir durch das Mörke Dyb nach Aerosköbing. Der Hafen ist bereits um 12.00 Uhr bis auf den letzten Platz gefüllt. Unser Platz am Kopf des Steges ist sehr ungemütlich, Schwell steht von der Einfahrt auf unsere Boote. Nach einem Stadtbummel verlassn wir den Hafen uns suchen uns einen geschützten Ankerplatz in der Revkrog vor Aerosköbing. Nach dem Abendessen steht noch eine Erkundugstour mit dem Dingi an.

3.Tag / Mittwoch / 26.07.2000
Die Sonne weckt uns.Nach dem Frühstück bei Sonnenschein segeln wir unter Groß und Genua I hoch am Wind nach Lyö. Auch hier ist der Hafen bereits ab Mittag schon gefüllt, also legen wir lägsseits an einer anderen Yacht an. Ein schöner Sonnenuntergang krönt den Tag. Lyö ist schön, das Wetter ist schön, darum hängen wir noch einen Tag dran und genießen den Urlaub ......

5.Tag / Freitag / 28.07.2000
Heute geht es in die Dyvig auf der Insel Als. Nach langer Kreuz erreichen wir die Einfahrt der Lagune von Dyvig. Der Anker fällt in der traumhaften Mjels Vig auf 2,70 Meter Tiefe. Dingitour und Spaziergang in Idyllischer Umgebung sowie Relaxen beenden den Tag.

6.Tag / Samstag / 29.07.2000
Brötchen holen müssen wir heute per Dingi. Nach dem Frühstück gehen wir Anker auf und segeln wir bei herrlichen Wind weiter gen Norden. Leider schläft der Wind nach einiger Zeit ein, dafür werden wir mit Sonnenschein entschädigt. Nachmittags machen wir auf der Insel Aaro im gleichnamigen Hafen fest. Gegenüber auf dem Festland brennt die Luft, sprich : es ist Hafenfest in Arosund.

7. Tag / Sonntag / 30.07.2000
Hart am Wind können wir unseren Nordkurs bei 4-5 Bft im kleinen Belt anliegen und kämpfen uns bei 1-3 Knoten Gegenstrom durch die Fahrwasser bei Middelfahrt. Nach dem wir das idyllische Fredericia passiert haben, können wir nach Osten abfallen und segeln (schaukeln) nach Bogense. Ölzeug ist heute die Bekleidung des Tages, denn es schmuddelt immer mal wieder. In Bogense bleiben wir noch zwei weitere Tage liegen : das Wetter ist vormittags schmuddlig und Nachmittags top. Shoppen, Strand, Faulenzen und ein Besuch im Eisenbahnmuseum von Odense bestimmen die beiden Tage, segeln hat Ruh. Eine Fahrt mit einer Dampflok ist eines der Highlights für die Kinder.

10. Tag / Mittwoch / 02.08.2000
Um 05.15 Uhr beendet der Wecker unseren Schlaf. Katzenwäsche, Kaffee kochen und um kurz vor 06.00 legen wir gemeinsam mit ANUA wieder ab.Die Insel Tuno soll heute unser Reiseziel sein. Die vom DWD versprochen 4 Bft. aus West bleiben leider aus, also sehen wir unter Motor bei spiegelglatten Wasser Fyn im Dunst schnell verschwinden. Unser Kurs geht durch die Flachs westlich von Endelave wo viele Tümmler unseren Weg kreuzen oder uns neugierig ein Stückchen begleiten. Vor Tuno beschließen wir weiter nach Ebeltoft zu fahren, da der Himmel gerade aufreißt und es wohl auch bestimmt gleich die versprochenen West 4 gibt; die Spinnaker lagen jedenfalls schon griffbereit. Der Wind blieb leider aus, und so erreichen wir mit Ohrenschmerzen Ebeltoft. Mein Mitgefühl gilt seitdem allen Motorbootfahrern, für die das Tagesgeschäft ist und außerdem ist es auch noch stinklangweilig, nur so vor sich hin zu motoren. Die nächsten zwei Tage wollen wir hier bleiben, denn Ebeltoft ist schön und hat einiges zu bieten. Wir besichtigen die Fregatte JYLLAND, fangen mit den Kindern Krebse um die Wette und bummeln durch die Stadt.

13. Tag / Samstag / 05.08.2000
Eigentlich sollte heute Tuno unser Ziel sein, aber bei Südwest 5-6 Bft. haben wir wahrlich keine Lust heute Kreuzritter zu spielen . Also disponieren wir um; es geht jetzt hart am Wind Richtung Samsö nach Langör, da wir uns Ballen nicht antun wollen.Nach heißem Ritt erreichen wir die Langör-Bucht wo das Segelbergen in einem kurzen und heftigen Ehestreit endet ( muß auch mal sein ...). Nachdem die Fronten geklärt sind, motoren wir in den Hafen und bedanken uns bei einer Chartercrew, die gerade die letzte Box für uns freimacht. Nach dem Kaffeetrinken mit den ANUA’s machen wir bei schönem Wetter noch eine kleine lockere Fahrradtour (ca. 20 Km bergauf oder nur gegen den Wind).

14. Tag / Sonntag / 06.08.2000
Nach dem Aufstehen bimmelt gleich das Handy: Anua ist heute früher los und hat eben mal kurz seinen Kiel in dem Lindholm-Löb poliert, ist aber von allein wieder frei gekommen. Wie heißt es doch so schön : ...und die Moral von der Geschicht, man mißachte in Fahrwassern die Querströmungen nicht. Ein Stündchen später sind wir auch wieder unterwegs und der Wind hat jetzt, da wir nach Süden müssen auch netterweise auf Süd bis Südwest gedreht. Also gehen wir wieder bei ca. 5 Bft. auf die Kreuz gen Kerteminde. Der Himmel ist mal blau mal bedeckt, aber es regnet nicht. Der Wind ist dafür sehr stark böhig und wir spielen das Reffmich ein und Reffmich aus Spiel; aber wir kommen gut voran. Nach Passieren der Bolsacks Untiefe ( 0,9m Tiefe mitten auf dem Meer ) zwischen Samsö und Kerteminde können wir etwas abfallen und unsere THESSALONA wird mit 7-9 Knoten Geschwindigkeit über die Wellen katapultiert. Nachmittags in Kerteminde machen wir im Päckchen neben ANUA fest, denn der Hafen ist knüppeldicke voll. In Kerteminde ist Hafenfest, und nach einem kurzen Besuch kehren wir auf unsere Boote zurück. Der nächste Tag hat es in sich, Wind aus West mit 7-8 Bft. schüttelt unsere Riggs ordentlich durch, also Hafentag....
Für die Kinder ist nun Strand und Spielplatz angesagt, und abends ist wieder Kapitänsdinner auf THESSALONA. Christina von der ANUA serviert eine leckere und würzige Erbsensuppe.

16. Tag / Dienstag / 08.08.2000
Um 07.00 Uhr beendet der Wecker den Schlaf: Nach der Morgenroutine noch kurzes Wegbringen der Erbsensuppe vom Vortag, dann legen wir auch schon ab. Bei sonnigem Wetter geht es auf raumen Kurs bei Winden aus West bis Nordwest um 4-5 Bft.erst einmal Richtung Große Belt-Brücke. Nach Passieren dieses Mega-Bauwerks können wir anluven und rauschen mit Highspeed Richtung Dagelökke auf Langeland. Eine plötzlich und hefitge Bö läßt uns kurz in den Wind schießen, - ich war wohl etwas unkonzentriet. Nach festmachen in Dagelökke stürzen die Kinder gleich auf den Mega-Spielplatz. Der Abend endet mit einem traumhaften Sonnenuntergang beim Grillen. Das ist Urlaub .......
Die Kinder wollen noch einen Tag in Dagelökke auf dem Spielplatz verbringen, also Hafentag und faulenzen.

18. Tag / Donnerstag / 10.08.2000
Leichtes Ölzeug ist heute angesagt, immer wieder nieselt es. Wir segeln bei gutem Wind ca 4-5 Bft. aus West bis Südwest Richtung Rudköbing, durch das Ruköbing-Löb nach Marstal. Vor Rudköbing haben wir Glück, denn der Strom setzt mit ca. 2-2,5 Knoten nach Süd. In Marstal angekommen wird natürlich der Spielplatz durch unsere Kinder sofort gestürmt und gehalten. Nur durch locken mit Eis können wir sie zum Stadtrundgang bewegen. Das abendliche Grillen fällt dann noch fast ins Wasser; gerade als das Fleisch fertig war, fing es an zu nieseln. Wir haben uns unter einen ca .1 m² großen Schirm gequetscht, uns nichts anmerken lassen und das so durchgezogen.

19.Tag / Freitag / 11.08.2000
Rolling home : der angesagte West-Wind so ca.4-5 Bft. blieb heute nicht aus, sondern hatte noch einige Zugaben für uns parat. Satte Böen bis 8 Bft. ließen unser Schiff in 5 Stunden von Marstal nach Heiligenhafen surven. Skipperherzen schlugen bei diesem Wind und bei max Speed von 9,7 Knoten natürlich höher. Am Kiel-Ostsee Weg hatte der Wind einen Kurzen Aussetzer. Ich dachte schon, das war es wieder und wollte den Gennaker setzen, um bei der Welle Speed im Boot zu behalten. Es nicht zu tun war wohl schon ok, denn kurze Zeit später ging der Wind mit uns ganz schön zur Kehr und trieb uns bis Heiligenhafen ordentlich voran. Unseren letzen Tag verbrachten wir dann noch in Heiligenhafen mit Faulenzen, Schiff aufklaren sowie Putz- und Flickstunde. Nun war er zu Ende unser schöner Urlaub. Wir danken auch noch einmal der ANUA Crew “Christina, Thomas, Marlon und Leon” für die schöne Zeit und sagen : mit Euch immer wieder ......

Eine Woche später ....
Drei Wochen dauerte unsere schöne Reise durch die dänische Inselwelt und eine Stunde die Heimfahrt mit dem Auto, die mich wieder in die Realität des Alttages zurückgebracht hat. Nun ist wieder alles normal, niemand tritt mir mehr ins Essen, das Klo hält still, es gibt wieder Frischwasser satt, Zeitungen, Kontoauszüge, Termine und frisch riechende Sachen im Schrank. Dieses Leben ist wirklich grausam ........